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Für Schiffahrtskaufleute

Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS)

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Telefon: +49 40 32 60 82

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Ole Meißner

Ole Meißner ist 24 Jahre alt, hat seine Seefahrtzeit schon absolviert und macht nun ein Schiffsbetriebstechnikstudium. Er möchte gerne "Chief Engineer" werden, also Leiter der Maschinenanlage an Bord eines Schiffes.

Alter:

24 

 

Ausbildungsjahr:

2016 

 

Karriereziel | Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

Nach dem Abschluss des Schiffsbetriebstechnikstudiums werde ich als technischer Wachoffizier an Bord anfangen. Über den Karriereschritt als 2. Ingenieur ist es mein Ziel Leiter der Maschinenanlage/Chief Engineer zu werden.

 

Ausbildungsstelle, Ausbildungssort (Unternehmen, Schiff und Schule):

Hapag-Lloyd AG (Containerschiffe mit 4100-13100TEU und Baujahre 2001-2017)

 

Was hat Dich dazu bewegt, diesen Beruf zu wählen?

Über den VDR habe ich im Sommer 2015 als Ferienfahrer auf der Osaka Express von Hapag-Lloyd für 5 Wochen ein Praktikum an Bord machen können. Während dieses Praktikums konnte ich einen sehr guten Einblick in die Arbeit und das Leben an Bord bekommen und habe hier gemerkt, dass mir die Arbeit sehr viel Spaß macht.

 

Was gefällt Dir besonders gut an Deinem Beruf?

Die große Bandbreite an Tätigkeiten auf Grund der Vielzahl an Maschinen und Aggregaten unter verschiedensten Bedingungen.

 

Wie sieht Dein Arbeitstag an Bord aus? Was sind Deine Aufgaben?

Als technischer Offiziersassistent arbeitet man den Großteil seiner Ausbildungszeit im Maschinenraum, gemeinsam mit den Ingenieuren und der restlichen Maschinencrew. Ein regulärer Arbeitstag hat 10 Stunden, am Wochendende sind es weniger Stunden. In dieser Zeit werden Routineaufgaben durchgeführt, wie das Reinigen oder der Austausch von Filtern, Tankpeilungen durchführen, Tanks entwässern oder auch Wasseranalysen. Wartungs- und Instandsetzungsaufgaben gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich, zum Beispiel an den Separatoren zur Brennstoffaufbereitung, den Hilfsdieseln oder an der Hauptmaschine. Zusätzlich muss man als Azubi Wochen- oder Monatsberichte verfassen, in welchen man sich genauer mit ausgewählten Themen beschäftigen kann.

 

Wenn Du auf See bist, wie lange bist Du dann etwa unterwegs?

Meine Reisen hatten normalerweise eine Länge von 9-13 Wochen. Hat man das Glück eine Werftzeit mitzumachen, so kann die Reise auch länger werden, bei mir waren es dann 18 Wochen.

 

Welche Sprachen sprichst Du in deinem Job und wie schnell hast Du dich daran gewöhnt, in fremden Sprachen zu kommunizieren?

Die offizielle Bordsprache ist Englisch, fährt man jedoch auch mit deutschen Offizieren kann selbstverständlich mit denen deutsch gesprochen werden. Die Fachbegriffe auf Englisch waren für mich anfangs ein Problem, ich wusste nie welches Werkzeug oder Teil gemeint war. Nach wenigen Tagen, in denen ich mich mit dem notwendigen Vokabular auseinandergesetzt habe, war das jedoch kein Problem mehr und die Kommunikation war problemlos möglich.

 

Was machst Du in deiner Freizeit an Bord?

Abends sitzt man mal zusammen mit Teilen der Besatzung unterhält sich, guckt Filme oder nutzt den Tischkicker oder die Dartscheibe (wenn vorhanden). Es stand auch immer ein kleiner Sportraum zur Verfügung, um sich ein wenig fit zu halten. Eine schöne Beschäftigung ist es auch, sich den Sonnenuntergang vom Deck aus anzusehen, das wird nie langweilig. Hat man im Hafen Freizeit, so bietet es sich immer an, an Land zu gehen und den Hafen oder die Sehenswürdigkeiten zu erkunden.

 

Was machst Du, wenn Du unterwegs bist und Heimweh bekommst?

Der Kontakt zu Freunden und Familie kann über Mails oder auch Internet an Bord immer gehalten werden. So kam bei mir nie Heimweh auf, auch auf Grund der guten Atmosphäre an Bord.

 

Wie ist es so beengt auf einem Schiff zu leben?

Auch wenn man mit 25 Menschen auf engstem Raum lebt und arbeitet, hat man dennoch seine Privatsphäre. Wenn man seine Ruhe haben möchte, dann kann man sich immer in die eigene Kammer zurückziehen. Ich habe in meiner Zeit nie ein Problem gehabt, dass mich diese Enge irgendwie gestört hat. Zum Teil ist es auch ein Gefühl von Freiheit, wenn man mitten auf den Weltmeeren ist und weiß, dass rundherum nur Wasser ist.

 

Wie viel Zeit verbringst Du in der Schule und was lernst Du dort, was Du an Bord umsetzen kannst?

Als technischer Offiziersassistent besucht man während der Ausbildung keine Berufsschule und erwirbt auch keinen offiziellen Abschluss. Der TOA dient ausschließlich der Vorbereitung auf das Studium der Schiffsbetriebstechnik um das Patent als technischer Wachoffizier zu erwerben. Das Studium vermittelt zum einen die Grundlagen der Ingenieurwissenschaften (Mathe, Physik, Chemie, Thermodynamik), aber auch die notwendigen Kenntnisse für die Tätigkeit an Bord (Schiffsinstandhaltung, Schiffsdieselmotoren, Automatisierungstechnik, Schiffsmaschinenanlagen). Die ersten zwei Semester sind das Grundlagenstudium, bevor dann in den darauffolgenden Semestern die fachspezifischen Module gelehrt werden. Nach erfolgreicher Absolvierung von 18 Monaten Seefahrtszeit als TOA hat das Studium eine Länge von 6 Semestern, also 3 Jahren.

 

Gibt es ein Erlebnis in Deiner Ausbildung, das für Dich besonders prägend oder schön war? 

Mein dreiwöchiger Werftaufenthalt mit der Dublin Express zur 15-Jahres-Klasse war besonders schön, aber auch anstrengend. Hier konnten Arbeiten durchgeführt werden, die im normalen Bordbetrieb gar nicht möglich wären und hierbei konnte ich viel lernen. Außerdem war es sehr beeindruckend das Schiff nicht in seinem Element Wasser zusehen, sondern hoch und trocken im Dock.

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