Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt e.V. (BBS)
Wir sind nach Seearbeitsgesetz die zuständige Stelle für die Ausbildung in der Seeschifffahrt. Anders als die Industrie- und Handelskammern oder Handwerkskammer sind wir bundesweit tätig und somit auch die zentrale Anlaufstelle für Informationen über Ausbildungs- und Karrierewege auf See. Wir informieren nicht nur mit dieser Webseite, sondern auch persönlich auf Ausbildungsmessen, Informationsveranstaltungen, am Telefon oder auf Social Media.
Unsere Hauptaufgabe ist die Begleitung und Überwachung der Ausbildung der Schiffsmechanikerinnen und Schiffsmechaniker sowie der praktischen Ausbildung und Seefahrtzeit der Offiziersassistentinnen und -assistenten.
Hierfür betreuen unsere Ausbildungsberaterin Svenja Scherer und unsere Ausbildungsberater Mike Meyer und Sebastian Niemann die Ausbildungsstandorte, die Ausbildungsbetriebe/-reedereien und natürlich auch die Auszubildenden.
Dazu gehört neben der Beaufsichtigung der Ausbildung auch die Durchführung der Prüfungen für die Schiffsmechaniker an den Schulstandorten in Elsfleth, Lübeck-Travemünde und Rostock.
Der erste Kontakt per Telefon erfolgt meist mit unserer Verwaltungskraft Silvia Rintel, die für uns die Messen organisiert und alles am Laufen hält.
Unter der Leitung von Sabine Zeller arbeitet unsere Geschäftsstelle eng mit allen an der maritimen Ausbildung in Deutschland beteiligten Stellen zusammen. Dabei wirkt sie bei Regelungen für die Ausbildung von Seeleuten intensiv mit.
Mitglieder der Berufsbildungsstelle:
- der Bund, vertreten durch: das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (federführend), für Arbeit und Soziales, sowie für Bildung und Forschung
- die Küstenländer: Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
- Verband Deutscher Reeder (VDR)
- Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
- Bundeslotsenkammer (BLK)
Vorsitzender: Erik Hirsch, Hapag-Lloyd AG
(für VDR)
Stellvertretender Vorsitzender: Peter Geitmann,Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft e.V.
(für ver.di)
Geschäftsführerin: Sabine Zeller
Die Aufgaben der Berufsbildungsstelle werden überwiegend im Auftrage des Bundesministeriums für digitales und Verkehr wahrgenommen.
Geschichte
Um das Ziel, eine geregelte Ausbildung und Prüfung in der Seeschifffahrt zu erreichen, gründeten Bund und Küstenländer, Reederverbände und Seeleute-Gewerkschaften am 18. Februar 1954 den Verein zur Förderung des seemännischen Nachwuchses e. V. (gerne auch "Verein mit dem langen Namen" genannt).
Zum Zeitpunkt seiner Gründung hatte der Verein nach seiner Satzung "ausschließlich und unmittelbar den Zweck, den seemännischen Nachwuchs zu fördern und an der Regelung und Überwachung der seemännischen Berufsausbildung mitzuwirken". Ein bildungspolitischer Kurs entsprechend der Entwicklung an Land (Handwerksordnung etc.) wurde aber schon in der ersten Mitgliederversammlung abgesteckt.
Über einen langen Zeitraum wurde die Ausbildung in der Seeschifffahrt nicht durch eine Ausbildungsordnung, sondern durch eine Eignungs- und Befähigungsordnung geregelt.
Mit einem neuen Ausbildungskonzept des Vereins wurden 1972/73 erste Schritte in Richtung Mehrzweckeinsatz auf Facharbeiterebene gemacht.
Mit der Änderung der Aufgaben in Richtung einer zuständigen Stelle erfolgte 1980 auch die Umbenennung in "Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt" e. V. und die Neufassung der Satzung.
1983 wurde der neue duale Ausbildungsberuf Schiffsmechaniker/Schiffsmechanikerin eingeführt.
Mit Änderung des STCW-Übereinkommens folgte die Anpassung des Ausbildungsrahmenplans und Rahmenlehrplans sowie die Überarbeitung der Schiffsmechaniker-Ausbildungsverordnung zur See-Berufsausbildungsverordnung.
Mit der See-BAV im September 2013 traten folgende wesentliche Änderungen in Kraft:
- Ausbildungsdauer: 36 Monate
- Überarbeitung der Rahmenlehrpläne, gemeinsame Stundentafel für den Berufsschulunterricht und einheitliche Festlegung der Schulzeitblöcke auf 12 Wochen
- Gefahrenabwehr wird Inhalt der überbetrieblichen Ausbildung Brandabwehr und Rettung
- Ein Ausbildungsordner löst das bisherige Berichtsheft ab
- Zwischenprüfung und Abschlussprüfung werden zur gestreckten Abschlussprüfung Teil 1 und Teil 2
Einen alternativen Einstieg in die Seeschifffahrt bietet seit 1970 die praktische Ausbildung und Seefahrtzeit als Offiziersassistent im nautischen und technischen Bereich (1956-1970 Offiziersanwärter).
Um der technischen Entwicklung Rechnung zu tragen gibt es seit 2018 auch eine Richtlinie für den elektrotechnischen Bereich und die Möglichkeit der praktischen Ausbildung und Seefahrtzeit als Elektrotechnischer Offiziersassistent.