Anna Lina
Alter:
21
Ausbildung:
Schifffahrtskauffrau
Ausbildungsjahr:
2. Ausbildungsjahr
Karriereziel/ Wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor?
Schon in der Schulzeit durfte ich internationale Erfahrungen sammeln. Das hat meinen Wunsch bestärkt, auch beruflich in einem internationalen Umfeld tätig zu sein. Die Schifffahrt fasziniert mich, und ich plane auch nach meiner Ausbildung in dieser Branche zu bleiben. Besonders freue ich mich auf anspruchsvolle Aufgaben, gern auch außerhalb meiner Komfortzone. Ein Traum von mir ist es, einige Jahre im Ausland zu arbeiten zum Beispiel in Singapur oder London. Wo genau es mich letztlich hinführt, lasse ich offen - manchmal schreibt das Leben ja die spannendsten Geschichten.
Ausbildungsstelle:
Reederei F. Laeisz G.m.b.H. mit Standorten in Hamburg, Rostock und Bremerhaven
Berufliche Schule Logistik Schifffahrt Touristik in Hamburg
Warum hast Du den Ausbildungsweg zum Schiffahrtskaufmann/frau gewählt und nicht eine andere Bürotätigkeit?
Ursprünglich hatte ich geplant, BWL zu studieren. Durch einige Umwege bin ich schließlich in der Schifffahrt gelandet. Ein glücklicher Zufall, wie sich herausstellte. Eine Freundin begann die Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und erzählte nur Positives. Das weckte meine Neugier, und nachdem ich mich intensiver über den Beruf informiert hatte, entschied ich mich, es einfach auszuprobieren. Rückblickend war es genau die richtige Entscheidung. Vielleicht spielte auch meine Herkunft eine kleine Rolle: Als Hamburgerin war ich schon früh von den großen Containerschiffen fasziniert, die regelmäßig den Hafen anliefen.
Was gefällt Dir besonders gut an Deinem Beruf?
Was mir besonders an meinem Beruf gefällt, ist die Vielfalt und das internationale Umfeld, in dem ich arbeiten darf. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Abteilungen, wodurch der Arbeitsalltag immer abwechslungsreich bleibt. Schon zu Beginn war für mich klar, dass ich meine Ausbildung bei einer Tramp-Reederei absolvieren möchte, in meinem Fall bei der Reederei F. Laeisz. Genau das macht den Reiz für mich aus: Wenn ich morgens ins Büro komme, weiß ich nie genau, welche Aufgaben oder Herausforderungen der Tag bereithält. Diese Dynamik macht den Job für mich besonders spannend.
Wie sieht Dein Arbeitstag aus?/ Was sind Deine Aufgaben?
Während meiner Ausbildung durchlaufe ich viele verschiedene Abteilungen, deshalb lässt sich ein „typischer“ Tag in meinem Azubi-Alltag gar nicht so leicht beschreiben. Was allerdings jeden Tag gleich bleibt, ist die sogenannte „Lage“. Punkt 9 Uhr treffen sich alle Abteilungen in einer Videokonferenz. Gemeinsam werfen wir einen schnellen Blick auf die gesamte Flotte und besprechen aktuelle Themen.
Welche Arbeitszeiten hast Du?
Wenn ich in Rostock bin, beginnt mein Arbeitstag meistens zwischen 7:30 und 8:00 Uhr. Ich arbeite dann acht Stunden plus eine halbe Stunde Mittagspause. Oft starte ich auch etwas früher, um entsprechend früher Feierabend machen zu können. Das finde ich persönlich sehr angenehm. In Hamburg hingegen fängt mein Tag meistens um 8:15 Uhr an und endet gegen 17:00 oder 17:15 Uhr. Während der Berufsschulblöcke beginnt der Unterricht um 7:45 Uhr und endet, je nach Stundenplan, entweder gegen 13:00 Uhr oder auch mal erst um 14:55 Uhr.
Welche Sprachen sprichst Du in Deinem Job und wie schnell hast Du Dich daran gewöhnt, in fremden Sprachen zu kommunizieren?
Im Büro selbst sprechen wir überwiegend Deutsch. Die Kommunikation mit unseren Schiffen, Kunden und Lieferanten findet hauptsächlich in englischer Sprache statt, weshalb gute Sprachkenntnisse absolut wichtig sind. Für mich war das keine große Umstellung, da viele meiner Schulkurse auf Englisch stattfanden und ich es gewohnt bin, die Sprache regelmäßig zu nutzen.
Wie viel Zeit verbringst Du in der Schule und was lernst Du dort, was Du gut praktisch in deiner Ausbildung umsetzen kannst?
Die Berufsschule findet als Blockunterricht statt. Das bedeutet, ich bin zweimal im Jahr für etwa sechs Wochen, je nach Ferienzeiten, in der Berufsschule in Hamburg.
In der Berufsschule lernen wir die Grundlagen der Schifffahrt. Ein Beispiel wäre, dass wir lernen, wo auf der Welt die wichtigsten Lade- und Löschhäfen für verschiedene Ladungen liegen. Dies hilft enorm im Betrieb, wenn z.B. der Transport von Ersatzteilen zu den Schiffen organisiert werden muss.
Warst Du auch schonmal im Ausland im Einsatz und wenn ja wo und wie lange?
Einen Auslandseinsatz hatte ich bisher leider noch nicht. Ursprünglich war geplant, dass ich im Sommer 2025 an Bord eines unserer Schiffe gehe – auf einer Reise von Emden nach Dublin, weiter Richtung Santander, über Setúbal zurück nach Emden. Doch wie das in der Schifffahrt manchmal so ist, kam alles anders: Das Schiff hat kurzfristig einen neuen Fahrplan bekommen, sodass sich meine Reise verschoben hat. Jetzt ist der neue Termin für Dezember angesetzt.
Gibt es ein Erlebnis in Deiner Ausbildung, das besonders prägend oder schön war?
Ein besonderes Highlight meiner bisherigen Ausbildungszeit war das Get-Together der Reederei im Sommer 2024 in Rostock. Die Reederei F. Laeisz hatte dafür ein traditionelles Segelschiff gechartert und so kamen Mitarbeitende aus allen drei Standorten zusammen, um gemeinsam die Warnow hinunter Richtung Ostsee zu segeln. Wer wollte, durfte beim Segelsetzen mit anpacken, und im Anschluss gab es ein leckeres Essen an Bord. Das Wetter meinte es gut mit uns: strahlender Sonnenschein und entspannte Stunden auf dem Wasser. Es war eine tolle Gelegenheit, sich auszutauschen, neue Kollegen kennenzulernen und einfach mal fernab des Büroalltags miteinander Zeit zu verbringen.